Heute möchte ich mich mit dem Thema Borderline und Depressionen beschäftigen.
Seit ca. 20 Jahren leide ich unter Depressionen.
Es fing an, als ich mich in Therapie begeben habe und alles von früher hochgekommen ist.
Heutzutage zeigt es sich in kurzen Phasen, ich habe keine Monatelangen Depressionen, wie es bei typischen Depressionen der Fall ist.
Da ist es ja so, dass die Betroffenen wirklich dauerhaft depressiv sind.
Bei mir sind die Depressionen rezidivierend im Rahmen der Borderline Störung, d.h. immer wiederkehrend.
Ich bin dann traurig, niedergeschlagen, antriebslos, habe Schwierigkeiten morgens aus dem Bett zu kommen und mich fertig zu machen, mein Haushalt überfordert mich dann. Ich fühle mich total bedrückt und es fühlt sich so an, als würde ein 100 kg schwerer nasser Sack auf meinem Brustkorb liegen.
Die Gedanken kreisen um alles negative herum, ich bin total pessimistisch, ich habe erhöhten Redebedarf bei meinem Helfernetz und weine dann auch viel.
Manchmal ziehe ich mich auch zurück, wobei das eher weniger vorkommt, weil ich eingehe, wenn ich keine sozialen Kontakte habe.
Wenn ich richtig depressiv bin, habe ich auch ein erhöhtes Schlafbedürfnis, oft ist es dann so, dass ich mich einen oder mehrere Tage so wegschlafe. Ich kann dann nichts anderes tun als mich hinzulegen, weil ich mich so erschöpft fühle und keine Kraft für irgendwas habe.
Wenn ich diese traurigen, bedrückenden Gefühle habe, habe ich auch immer total Angst, dass es nicht wieder besser wird und ich ewig in diesem Zustand verweile, obwohl das realistisch betrachtet natürlich nicht so ist. Nach jedem Regen kommt auch wieder Sonnenschein und wenns runter geht, gehts auch wieder rauf. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.
Nun, was kann man tun, wenn man so depressiv ist fragen sich bestimmt einige von euch?
Mir hat geholfen, im Alltag zu bleiben. Tagesstrukur einhalten und in die Tagesstätte gehen, etwas versuchen im Haushalt zu machen, mit meiner Partnerin, meinem Helfernetz, meiner Mutter oder mit Freunden reden und oft entgegengesetzt zu handeln. Immer das Gegenteil tun von dem, wonach einem ist. Das ist total anstrengend und kräftezerrend, aber es hilft.
Auch sollte man selbst für sich Verständnis aufbringen, sich deswegen nicht niedermachen, sondern wohlwollend mit einem umgehen.
Auch hilft es vielleicht, grundsätzlich ein Antidepressiva einzunehmen, mir hilft das und es fängt etwas auf. Nicht die ganze Depression, aber es unterstützt.
Auch ist es wichtig, die Beschwerden in der Therapie zu besprechen und zu arbeiten, was man dagegen tun kann und wie man am besten damit umgehen kann.
Das war eigentlich alles, was ich zu dem Thema zu sagen habe. 🙂